Langenhettenbach

Langenhettenbach - Erste urkundliche Erwähnung vor 1220 Jahren

Langenhettenbach ist ein kleines Dorf das zur Marktgemeinde Ergoldsbach gehört. Die Geschichte dieses kleinen Dorfes geht jedoch weit in die Vergangenheit zurück.

Die Chronik von Langenhettenbach basiert auf prähistorischen Funden und Ausgrabungen, auf historischen Urkunden und nicht zuletzt ist das Geschehen in der ehemaligen Hofmark Langenhettenbach eng verbunden mit der Geschichte der ehemaligen Hofmark Peuerbach (Bayerbach) und des Hauses von Gumppenberg.

Wie der Fund eines Beckenbruchstückes von einem tertiären Elefanten (Dinotherium) im März 1961 in einer Kiesgrube beweist, lebten schon im Jungtertiär (vor 1,5 bis 2,6 Millionen Jahren) Urtypen unserer heutigen Säugetierarten.

Auf eine frühgeschichtliche Sippe von Menschen zwischen Langenhettenbach und Oberellenbach verweisen die Ausgrabungen von Scherben irdener Gefäße, von birnenförmigen Lehmgrube gefüllt mit vorgeschichtlichem Getreide, von Spinnwirtel, Werkzeugen aus Feuerstein und einem Amphibolit-Meißel sowie der Fund eines halbierten Schädels mit dem dazugehörigen Skelett eines Jugendlichen in den Jahren 1972 und 1978. Wissenschaftler stellten fest, dass es sich dabei um Menschen der so genannten Mönchshöfener Kultur handelte. (um 2500 v. Chr.)

Bei der zufälligen Freilegung eines alt-bajuwarischen Reihengrabes aus der so genannten Merowingerzeit (sechstes bis achtes Jahrhundert) wurden im November 1913 neben dem Skelett auch ein Saxschwert, eine Lanzenspitze und ein zerbrochener Schildbuckel aus Eisen als Grabbeigaben entdeckt. Daraus lässt sich schließen, dass auch in der bajuwarischen Heidenzeit Menschen in diesem Raum lebten.

Urkundlich erwähnt wird der Ort Langenhettenbach erstmals im ausgehenden achten Jahrhundert. Zu Lindhart (Oberlindhart) lebte damals der Edle Adalunc aus der Sippe der Hahielinger (Hailling), der seinem Sohn Heribert, einem Priester seinen Besitz vererbte. Heribert wiederum vermachte diesen nach seinem Tode im Jahre 778 dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg. In der von Heribert Neffen Taugolf geschriebenen Urkunde taucht der Name Hedinpach (Langenhettenbach) auf.

In den folgenden Jahren wurde Langenhettenbach von vielen verschiedenen Personen besiedelt. In der Folge erscheint Langenhettenbach 1421 als Hofmark. Im Jahre 1554 wurde Langenhettenbach von Hans Gschwind an Bernhard Bschorn verkauft. Folglich wurde es in den Jahren immer und immer wieder weitervererbt und verkauft bis im Jahre 1848 der Adel entmachtet wurde. Der damalige Besitzer Ludwig von Gumppenberg erhielt damals 65.000 Gulden. Mit der so genannten „Bauernbefreiung“ von 1848 fielen die Frondienste und Abgaben an Zinsen und Naturalien an die Landesherren und die Bauern konnten seitdem freie Grundeigentümer werden.

Zur Entstehung der politischen Gemeinden in Bayern ist allgemein zu sagen, dass schon im 13. und 14. Jahrhundert die Lehensherren Vorsteher für Gemeinden einsetzten; sie wurden „Dorfrichter“ oder auch „Amann“ genannt, hießen ab 1462 „Hauptmann und trugen von 1482 bis 1818 den Titel „Obmann“. Als das Königreich Bayern im Jahre 1818 eine Verfassung erhielt, wurden auch die politischen Gemeinden gebildet, wie sie bis zur Gebietsreform 1971 bestand hatten.

An der Spitze einer Gemeinde stand von 1818 an der „Gemeindevorsteher“ und erst ab 1869 der „Bürgermeister“ der von den „Gemeindebevollmächtigten“ unterstützt wurde.

Die Revolution vom 8. November 1918 brachte das Ende des Königreichs Bayern. 1919 erhielt Bayern eine neue, die so genannte „Bamberger Verfassung“. Die vom Volk gewählten Gemeindeabgeordneten heißen nun mehr „Gemeinderäte“.

In der ehemaligen Gemeinde Langenhettenbach waren von 1876, dem Jahr der Einführung des Standesamts, bis zur Eingliederung Langenhettenbachs in die Marktgemeinde Ergoldsbach folgende Bürgermeister im Amt:

  • Sebastian Luger (1876 bis 1881)
  • Georg Sigl (1881 bis 1887)
  • Georg Karnbeck (1887 bis 1898)
  • Josef Bauer (1898 bis 1899)
  • Josef Mandl (1900 bis 1905)
  • Josef Strohmeier (1995 bis 1911)
  • Franz Gahr (1911 bis 1943)
  • Johann Sigrin (1943 bis 1945)
  • Johann Eberl (1945 bis 1946)
  • Martin Wimmer (1946 bis 1960)
  • Josef Spichtinger (1960 bis 1971)

Entsprechend dem Bescheid der Regierung von Niederbayern vom 27. Oktober 1971 in seiner Ergänzung vom 10. Dezember 1971 wurde die Gemeinde Langenhettenbach und mit ihr auch die Nachbargemeinde Prinkofen in die Marktgemeinde Ergoldsbach eingegliedert.

Auszug aus dem Artikel von Herrn Georg Wernthaler aus der Landshuter Zeitung vom 16. April 1999.